Logbuch der Lendermannen – Die Chatten
Die Chatten, die aus den tiefen undurchdringlichen Wäldern der Mittellande kamen, wo sie ihr karges Leben mit Viehzucht, dem Sammeln von Beeren und ein wenig Ackerbau bestritten, fragten vor ihrer Abreise die Lendermannen, ob sie zur nächsten Heerfahrt nach Nyland auf deren kleiner Knorr mitfahren dürften, da sie als Bauern natürlich kein Schiff besaßen. Leif-Erik Holm, der bei einem großen Horn Met lange über diese Bitte nachgedacht hatte, besonders da der alte Ohm der Chatten deren einziges Silberstück ihren Göttern für diese Fahrt geopfert hatte und sie jetzt nichts für die Überfahrt zahlen konnten, stimmte schließlich verschmitzt lächelnd zu.
Auf die Frage von David Sveranson, warum die Lendermannen denn so blöd sein sollten, diese Chatten kostenlos auf ihrer Knorr mitzunehmen, antwortete Leif-Erik: „Diese Chatten sind Bauern und bringen Ihre Reiseverpflegung selbst mit. Sie sind auch noch nie mit einem Schiff auf See gewesen und werden uns daher die Bilgen unseres Schiffes voll kotzen. Was ist aber, wenn wir darin eine ‚Bilgensau’ halten? Die wird von den verdauten und ausgekotzten Köstlichkeiten der Chatten dick und fett werden bis wir in Nyland sind. Diese Bilgensau wird dort unser Festmahl werden!“ Grinsend schüttelten die Lendermannen die Köpfe über die schlaue Durchtriebenheit ihres Hetmannes.
Der hatte noch einen Mond auf der Insel Fjoreholm als Gast von Hjassir Fjoreson verbracht und diesem in den langen Nächten am Feuer erzählt, dass er in Zukunft zusammen mit David und Leif-Erik sein Glück suchen werde. Hjassir, der nur ungern drei Kämpfer für den Roten Stier verlieren wollte, meinte: „Es gibt auf Fjoreholm genügend ungenutztes Land, auf dem Ihr euch ansiedeln könnt. Außerdem werdet Ihr hier immer einen sicheren Hafen finden.“ Ahasver, der als unruhiger Händler keinen Wert auf die Sesshaftigkeit eines Bauern legte, dankte Hjassir artig und sagte, er werde das den anderen mitteilen. Dann kümmerte er sich wieder intensiv um seinen Schnapsbecher.