Logbuch der Lendermannen – Eine Jurte
Dank der erbeuteten Kupfer- und Silbermünzen, die sie jetzt für die Fahrt auf Booten und Wagen, sowie für Pferde und Ochsen zahlen konnten, kam die kleine Gruppe sehr schnell und sicher ans Ziel. Der Silberschatz befand sich tatsächlich noch nahe der alten Stadt Ur im Sand vergraben, wie Ahasver gesagt hatte. Die Freude war groß. Besonders, weil sie für den Transport des Silbers nun auch noch einen Karren und zwei Ochsen benötigten.
Nur einen Steinwurf von dem Loch entfernt, in dem der Silberschatz vergraben lag, stand eine große sechseckige rote Jurte mit einem weißen Dach. Das Zelt war, obwohl es sehr neu und wertvoll aussah, unbewohnt. Auch in der Umgebung, die die Männer sofort absuchten, konnten sie keinen Menschen finden. Nur Sandhopser, Skorpione und eine kleine Schlange bewohnten die Jurte.
Nachdem Askja Fengursdottir die Jurte einer genauen Prüfung unterzogen hatte, ob nicht noch irgendeine Art von üblem Fluch darauf liegt, meinte sie: „Das Zelt ist neu, sauber und uns sehr wahrscheinlich von den Göttern gesandt, damit wir ein Dach über dem Kopf haben. Zur Sicherheit sollten wir aber doch noch ein unsere Schutzrunen darauf malen.“ Gesagt getan, wurde das Schmuckstück eingepackt, und auf dem Weg mit Teer die drei Runen darauf gemalt, auf das sie Schutz bieten und jeder den Besitzer der Heimstatt erkennen soll.
Anscheinend hatten die Lindwurmköpfe ihren Besitzern wieder einmal Glück gebracht.
Bevor das Große Heer der Nordleute aber zu der Fahrt nach Nyland aufbrach, folgten die Lendermannen noch einmal dem Roten Stier zu einem einträglich erscheinenden Raubzug in die Stadt ‚Neu-Freystadt‛, die von ehemaligen Sklaven und vielerlei fahrendem Handelsvolk gegründet werden sollte.